und ist stolz darauf, den Kostenrahmen einzuhalten. Das konnte man am Samstag in unserer Zeitung lesen. Das Projekt hat zwar einen schönen Namen, Museumsdepot, Archiv und ein bisschen Jugendtreff ist auch dabei, aber
ein Museumsdepot = Lagerfläche für Dinge
ein Archiv? = Lagerfläche für Akten
In meiner Welt bedeutet das, Miltenberg gibt sagenhafte 9,5 Mio Euro für Lagerflächen aus, um Dinge schön ordentlich aufzubewahren.
Möchte man sich weiter informieren, findet man auf der Seite unserer Stadt wie immer NICHTS! Gut, wer will schon was über Lagerflächen wissen. Über den Verbleib von 9,5 Mio Euro wüßte man aber doch schon gern mehr.
Aber wie soll das gehen? Wir müssen das Geld versenken, da bleibt keine Zeit, auch noch die Bürger zu informieren. Außerdem ist alles was informativ sein könnte, eh geheim. Denn wenn es um Zahlen und Fakten geht, tagt unser Bauausschuss zu diesem Thema natürlich nicht öffentlich.
Wer keine Informationen liefert muss damit leben, dass kommentiert wird, was an Informationen da ist. Da ich nicht mal Zahlen zu Flächen usw. gefunden habe, hier ein paar Zahlenspielereien.
Mit dem Geld hätte man etwa 4.750 qm Wohnraum schaffen können, das wären dann 70 schöne 3-Zimmer Wohnungen mit Bädern und allem drum und dran. Wohnraum für 150 bis 200 Einwohner.
Wenn man sich das vor Augen hält, muss unser neues Lager mit vergoldeten Regalen, Marmorfußböden und ähnlichem Luxus ausgestattet sein. Eine andere Erklärung gibt es für die gigantischen Kosten nicht.
Hier lohnt es sich aber dann doch, alles nicht öffentlich zu behandeln. Wer möchte seine Stadt schon im nächsten Schwarzbuch über Steuerverschwendung finden?
Warum wird das Archiv nicht einfach digitalisiert? Die Kosten wären geringer als die anteiligen Baukosten, und man hätte keine Folgekosten. Vielleicht steht aber unsere Verwaltung unter Denkmalschutz, dann geht das natürlich nicht. Auch Lagerflächen für Exponate hätte man sicher preiswerter haben können.
Anstatt Anreize für Familen zu schaffen, Modernisierung von Schulen, preiswerte Kinderbetreuung, Erschließung von Baugebieten wird Geld in einen sinnlosen Prestigebau vergraben.
Derweil fällt Miltenberg im Vergleich zu Nachbargemeinden immer weiter zurück. Was bringt dieser Wahnsinn der Stadt an Attraktivität und uns Bürgern an Lebensqualität?
Oder unterliege ich hier einem Irrtum? Ist das gar kein Lager, baut sich hier jemand ein Denkmal?