Im Sommer konnte man noch lesen, für das Bürgstädter Freibad ist kein Geld da. Sogar das Wort Schließung stand im Raum.
Nun hat der Miltenberger Stadtrat mal so eben die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens in Miltenberg für 1,8 Mio Euro beschlossen.
Die Finanzierung läuft zwar aus rechtlichen Gründen über die Stadt Miltenberg, letztendlich zahlen muss aber die EMB, diese soll das dann pachten.
Über die Pacht zahlen die Bürgstädter dann also brav für die Sanierung in Miltenberg mit, gucken in Bezug auf ihr eigenes Bad aber schön durch die Röhre.
Das mit der Pacht beschließt der Miltenberger Stadtrat, erstaunlich. Die EMB hat einen GF und einen Aufsichtsrat. Braucht man die überhaupt, wenn der Stadtrat von Miltenberg alles bestimmen kann? Wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Die Bürgstädter Bürger und Räte wären gut beraten, darüber mal nachzudenken.
Im Juli hat der Geschäftsführer der EMB den Bürgstädter Räten erklärt, für die Sanierung ihres Freibades ist kein Geld da. Siehe Haben die Gemeinderäte von Bürgstadt begriffen was hier passiert? Wahrscheinlich müssen sie sich für die generöse Aussage "Wir haben nicht vor, das Erftalbad zu schließen ..." sogar noch bedanken.
Gut gebrüllt Löwe, und vor allem erfolgreich. Bürgermeister und Räte in Bürgstadt haben es geschluckt. Obwohl Thomas Grün als Vorsitzender des Aufsichtsrates der EMB deren Bilanz kennen, und es daher besser wissen müßte.
Wessen Interessen vertritt eigentlich die EMB Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt?
- Die der Bürger beider Kommunen?
- Die Interessen von Miltenberg?
- Die Interessen von Bürgstadt?
Die Bürgstädter haben gerade verdaut, dass für ihr Bad kein Geld da ist, da kommt die frohe Botschaft, in Miltenberg werden in Kürze mal schnell 1,8 Mio Euro
im Freibecken versenkt.
Klasse. Das Schöne für die Verantwortlichen, die EMB ist eine komplette BlackBox und der Kontrolle der Bürger entzogen. Offensichtlich aber auch der Kontrolle der Räte, zumindest gilt dies für
die Bürgstädter Räte.
Ob der Aufsichtsratsvorsitzende was zu melden hat, ist unklar. Schließlich hat der Stadtrat von Miltenberg schon beschlossen, wenn saniert wird, pachtet die EMB dann an. In diesem Rahmen gönnt sich Miltenberg auch noch eine Umgestaltung des Umfeldes. Warum nicht? Die Bürgstädter zahlen ja mit!
Die Bürgstädter sind dabei die Gelackmeierten. Bekommen nichts, dürfen aber für Miltenberg bezahlen.
Der Vorgang ist wieder mal exemplarisch für die Intransparenz in Miltenberg und unseren Stadtwerken. Uns werden Ergebnisse präsentiert, die niemand beurteilen, geschweige denn nachvollziehen
kann.
Ich bin sicher, es gibt auch ein paar Bürgstädter Einwohner, vielleicht sogar ein oder zwei Gemeinderäte, die gerne mehr
über diese Vorgänge wüssten.
Sollte ich an dem Vorgang etwas mißverstanden haben gilt, was das VG Regensburg sagt: "Geheimniskrämerei erzeugt Mißtrauen." In diesem Fall möglicherweise bei den Bürgstädtern noch mehr als bei mir.
Wie das Ganze aus Miltenberger Sicht zu beurteilen ist, werde ich in einem separaten Beitrag beleuchten.