Jährlich 50.000 EUR unnötiger Verlust in Miltenberg?
Informationen sind Mangelware. Wenn dann doch mal Zahlen genannt werden, wird deutlich, warum.
Hier wird gewirtschaftet, dass einem vor Staunen der Mund offen steht. Das gilt in großen Dingen, Museumsdepot und geplante Schuldenorgie, aber auch bei kleinen Dingen.
Im Rahmen der Jahresrechnung für 2016 wurden Zahlen zur kommunalen Verkehrsüberwachung genannt:
Ausgaben 97.380,- EUR
Einnahmen 47.300,- EUR
Verlust für die Stadt 50.080,- EUR
Jürgen Funk berichtete, dass alles ordentlich verbucht wurde. Hurra. Die Frage, ob denn das alles wirtschaftlich sinnvoll ist, oder möglicherweise besser geht, hat keiner gestellt. Als Finanzreferent ist Funk der Mann fürs Geld im Stadtrat. Dinge abhaken reicht da nicht aus. Es muss auch mal die Sinnhaftigkeit hinterfragt werden.
Auch die beruhigende Aussage, 2017 sei besser gelaufen, war eine Ente. Es wurden zwar mehr Einnahmen erzielt, die Ausgaben sind aber noch stärker gestiegen, so dass der Verlust im Jahr 2017 auf 56.000,- EUR angestiegen ist. Wie kann man über steigende Einnahmen berichten ohne zu merken, dass die Kosten noch stärker gestiegen sind?
Andere Kommunen wirtschaften hier deutlich besser!
Um vergleichen zu können, habe ich die Werte bei Kommunen abgefragt, die sich dem Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung angeschlossen haben. Elsenfeld, Obernburg und Wörth haben nicht geantwortet. Geht das den Bürgern dort auch so wie mir? Andere Kommunen haben geantwortet, so dass ein Vergleich möglich ist.
Ein kleiner Vergleich für drei Jahre wirft viele Fragen auf
Ergebnis | Einnahmen | Ausgaben | |
Miltenberg |
Verlust -50 bis -56 TEUR | 47-53 TEUR | 100-109 TEUR |
Amorbach | Gewinn +10 TEUR | 70-72 TEUR | 58-62 TEUR |
Erlenbach | Gewinn +2 bis +8 TEUR | 60-68 TEUR | 58-60 TEUR |
Bürgstadt | Verlust - 3 TEUR | 6-7 TEUR | 8-10 TEUR |
Niedernberg | +/- 0 TEUR | 15 TEUR | 15 TEUR |
Während Amorbach und Erlenbach bei ähnlichen Einnahmen Überschüsse machen, buttert Miltenberg Jahr für Jahr über 50 TEUR zu. Es wird Zeit darüber nachzudenken, was hier schief läuft.
Der Kommunale Zweckverband hat seine Arbeit schon mal in Miltenberg vorgestellt. Unsere Stadträte wollten das aber nicht. Warum eigentlich? Wär das zu effizient und preiswert? War das eigentlich öffentlich?
Ich würde darauf wetten, hier sind bessere Zahlen möglich. Außerdem hätte die Stadt dann die Möglichkeit, auch Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet durchführen zu lassen. Hier gibt es viel Ärger bei den Bürgern, weil nichts passiert.
Was können / müssen wir Bürger tun, damit unsere Stadt hier wirtschaftlicher und im Ergebnis auch noch mit mehr Nutzen für uns handelt?