Passend zur Stadtratssitzung am Donnerstag Abend konnte man morgens im Bote lesen:
"Miltenberger SPD fordert das Aus fürs Märktezentrum"
Fast hätte ich meinen Kaffee verschüttet, angesichts der radikalen Forderungen. Die Stadt soll das Gelände selbst vermarkten, und den Investor in die Wüste schicken.
Das Bürgerbegehren der Grünen geht nicht weit genug. Auch solle bezahlbarer Wohnraum für junge Familien geschaffen werden.
Wilko Schmidt wird zitiert, Vorsitzender im Ortsverein, Mitglied im Stadtrat. Vielleicht sogar Fraktionschef?
Wenn ich noch einen Anstoß gebraucht hätte, nach dieser klaren Ansage, wäre ich auf jeden Fall zur Sitzung gegangen. Dort musste ich dann aber feststellen, ich bin einer Zeitungsente aufgesessen. Es gab zwar spannende Diskussionen, aber keinen einzigen Beitrag der SPD. Keine Wortmeldungen, keine Aussagen, keine Anträge.
Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich war erst überrascht, und dann wütend, wie hier gutgläubige Zeitungsleser und Wähler hinters Licht geführt wurden.
Wenn Wilko Schmidt nicht explitzit erwähnt wäre könnte man den Eindruck gewinnen, die SPD-Stadträte waren an diesem Beschluss nicht beteiligt, und unterstützen ihn deshalb auch nicht.
Was soll man jetzt davon halten? Wählertäuschung? Spekuliert die SPD und ihre Bürgermeisterkandidatin darauf, dass Wähler zwar Zeitung lesen, aber die Ratssitzungen nicht besuchen?
Was machen Sie mit einem Produkt, das die Werbeversprechen nicht erfüllt?
Was machen Sie mit einer Partei, die Versprechen nicht erfüllt?
Wenn die Miltenberger ein Maßstab sind, verstehe ich so langsam den Niedergang der SPD.
Mein Leserbrief zu "Miltenberger SPD fordert das Aus fürs Märktezentrum"
Heiße Luft und nichts dahinter?
Heiße Luft und nichts dahiner? Täuscht die Miltenberger SPD die Wähler? Nachdem unsere SPD im Bote weitreichende Forderungen zur Planung am alten Bahnhof veröffentlicht hat, war ich auf die Ratssitzung am Abend zu diesem Thema gespannt.
Aber während die Kollegen der anderen Fraktionen engagiert diskutiert und nachgefragt haben, kam von den drei SPD-Räten nichts. Keine Frage, keine Stellungnahme, keine Aussagen. Ich war verblüfft.
Wurde die Geschäftsordnung geändert? Kann man neuerdings seine Forderungen und Anträge über eine Zeitungsmeldung im Stadtrat einbringen? Ich glaube das funktioniert nicht.
Wer derart massive Forderungen aufstellt, dann aber nicht den Mut hat, diese im Stadtrat auch vorzubringen und zu vertreten, disqualifiziert sich selbst.
Ich betrachte das als eine massive Wählertäuschung. Die Zeitung lesen Tausende, auf Ratssitzungen sind nur wenige Bürger. Während also viele denken, Wow, die tun was für uns, passiert in Wirklichkeit nichts?