Nach der Aufstellungsversammlung der CSU Bürgstadt für ihren Bürgermeisterkandidaten war ich auch bei der Nominierung der Kandidaten für die Wahl zum Gemeinderat dabei.
Die erste Überraschung, die Ergänzung Aktive Bürger hatte ich als Wahlslogan der CSU interpretiert. Dahinter steckt aber etwas anderes. Die CSU erstellt zusammen mit parteiunabhängigen Bürgern (Aktive Bürger) eine gemeinsame Liste.
Vorgestellt wurde eine beindruckende Mannschaft mit 16 Kandidaten und Kandidatinnen und zwei Nachrückern. Was aus meiner Sicht ohne diese Öffnung schwieriger geworden wäre. Der Aussage von Bürgermeisterkandidat Matthias Helmstetter, jeder einzelne ist für den Gemeinderat geeignet, kann ich mich nach der Vorstellungsrunde nur anschließen.
Die CSU Bürgstadt hat aus meiner Sicht in diesem Jahr zwei bemerkenswerte Schritte vollzogen:
- Öffentliche Fraktionssitzungen vor jeder Ratssitzung. Dort können sich alle Bürger informieren und mitreden
- Öffnung für andere Gruppen und Bürger. Auch bisher konnte man ohne Mitgliedschaft bei der CSU kandidieren. Aber eine gemeinsame Liste mit unabhängigen Bürgern zu bilden, ist noch mal eine ganz andere Sache. Die Nicht-Parteimitglieder sind Partner, nicht "Mitläufer" bei der CSU
Ich wünsche der Bürgstädter CSU viel Erfolg bei der anstehenden Wahl. Ein gutes Wahlergebnis würde aus meiner Sicht auch bedeuten, Wähler/innen belohnen diesen modernen, bürgernahen und offenen Politikstil.
Dann besteht auch die Chance, dass andere Kommunalpolitiker in der Region nach der Wahl in diese Richtung arbeiten. Anstatt wie bisher nahezu überall üblich, den Bürger für die nächsten fünfeinhalb Jahre wieder auszublenden.
Was habe ich aus den zwei Veranstaltungen der CSU Bürgstadt mitgenommen?
Offensichtlich gibt es in Bayern zwei Organisationen, die sich CSU nennen dürfen. Die eine kann man in Bürgstadt öffentlich beobachten, die andere soll in Miltenberg existieren, ist aber kaum auffindbar.
Fazit: Würde ich in Bürgstadt wohnen, bräuchte es kein Stadtwatch, und ich bräuchte mich nicht um Kommunalpolitik zu kümmern. Vieles von dem was mir vorschwebt, ist dort bereits Realität. Was fehlt könnte man sicher in diesem von der CSU praktizierten offenen Umfeld leicht umsetzen.
Fragt sich nur, warum unsere Miltenberger Kommunalpolitiker sich hier nicht mal ein Beispiel nehmen?