Auf großes Interesse ist die Führung von Werner Reuling durch die Mikwe in seinem Privathaus gestoßen.
Aus Michelstadt und Frankfurt waren Besucher extra angereist, um bei dieser Führung dabei zu sein.
Ich war beeindruckt, mit welcher Hingabe hier ein historisches Denkmal saniert und für die Zukunft gesichert wurde.
Die Mikwe befindet sich im Keller des Wohnhauses von Werner Reuling. Er hat diese nach dem Kauf des Objektes ausgegraben, wiederhergestellt und liebevoll restauriert.
Die Besucher konnten erfahren, wie die Ausgrabung vor sich ging, wie die Mikwe früher genutzt wurde, welches Wasser für eine Mikwe notwendig ist. Welche Bedeutung eine Mikwe für die jüdische Gemeinschaft hat und vieles mehr. Daneben gab es Informationen zur Stadtgeschichte von Miltenberg. Einiges davon können Sie auf dem unten beigefügten Flyer nachlesen.
Die Stadt Miltenberg hat eine der ältesten Synagogen in Europa, die dazugehörige Mikwe stammt aus dem 13. Jahrhundert. Im Eingangsbereich der Mikwe findet man diverse Fundstücke aus dieser Zeit und viele schriftliche Informationen.
Viele Jahre hatte Werner Reuling die Mikwe unentgeltlich für die Öffentlichkeit geöffnet. Seit ein paar Jahren ist diese jedoch geschlossen. Unstimmigkeiten mit der Stadt, auf die er nicht näher eingehen wollte. Aufzeichnungen belegen, dass die Mikwe im Sommer um die 300 Besucher täglich hatte.
Aus meiner Sicht eine sehr hohe Zahl. Miltenberg ist zwar attraktiv, aber derart interessante Einzelobjekte gibt es dann doch nicht so viele. Für mich ist es deshalb unverständlich, warum eine vom Tourismus geprägte Stadt ein derartiges Kleinod, das eine hohe Anziehungskraft hat, nicht in ihr Angebot einbaut.
Sollte ich für die Bürgerliste in den Stadtrat gewählt werden, bin ich heute schon darauf gespannt, welche durchschlagenden Argumente es dafür gibt. Ehrlich gesagt, ich kann mir keine vorstellen. Wird hier Potential für die Entwicklung des Tourismus in Miltenberg willkürlich verschenkt?